Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Von Flipflops und Stinktieren

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Skunk am Pacific Coast Trail, Pacific Grove, CA


Heute echt kurz, versprochen! Nach dem Aufstehen, mit dem wir uns jetlagbedingt Zeit lassen, skypen wir mit Vater und Mutter. Dann packen wir zusammen, fangen unseren Kaffee im Office und verputzen dazu ein süßes Teilchen namens „Cinamon-Roll“ - sowas wie eine Rosinenschnecke, nur mit Zimt.

Dann fahren wir den Highway No. 1 hinunter, Richtung Süden. Diese Straße werden wir in den nächsten Tagen nicht mehr als nötig verlassen. Das Wetter ist gut. Hin und wieder fahren wir durch Wolken - oder Nebel? - ansonsten strahlt der Himmel blau. Erstmals fahren wir von Pacifica aus den Highway No. 1 komplett. Beim letzen Mal 2012 waren wir in Cupertino bei Apple vorbeigefahren. Der Customer Store hat aber derzeit geschlossen, weil er komplett umgebaut und neu ausgerichtet wird. Als ich zu Hause danach schaute, hieß es, dass die Neueröffnung im November/Dezember 2015 ansteht. Heute morgen eine Minute vor der Abfahrt habe ich nochmal nachgesehen: sie haben sich beeilt und sind fertig. Große Eröffnung: MORGEN, 10:00 Uhr! Einen Tag zu spät. Es ist zu urlaubig, um sich richtig zu ärgern - mag mir gar nicht vorstellen, was da morgen los ist. Bestimmt zelten schon seit Wochen Leute dort, um die Ersten zu sein …

So genießen wir lieber die Landschaft am Meer. Erstaunlich viel Landwirtschaft hier. Viele Kürbisfelder - Charly Brown hätte seinen Spass. Bald erreichen wir Pigeon Point Lighthouse, ein alter Leuchtturm, der hier eine sehr gute Figur macht vor all dem blauen Himmel.

Gegen Mittag sind wir in Santa Cruz und entgegen unserer ursprünglichen Absicht fahren wir doch noch mal nach Downtown rein. 2012 hatten wir hier lecker gegessen und im Moment ist uns mehr nach Bummeln als nach dem Boardwalk oder dem Cliff Drive.

Also gehen wir die lange Einkaufsstraße hinauf und hinunter. In einem Flipflop-Laden bringe ich Gabi dazu, sich auch noch ein paar neue Latschen zuzulegen. Sehr schön! Jetzt haben wir beide die gleichen Souvenirs.

Wir finden eine Pizzeria, die einen sehr guten Eindruck macht und in der wir draussen sitzen können, was uns wichtig ist. Lecker: ein köstlicher Shrimps-Salat als Vorspeise, dann eine gemeinsame 10’’ Pizza als Hauptgang. Gut gestärkt geht es weiter; der Parkplatz kostete hier im Parkhaus gerade mal 1$ für 2 Stunden - gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kurz nach 15:00 Uhr erreichen wir Pacific Grove. Wir haben gerade noch getankt, weil es morgen kaum Möglichkeiten dazu - und wenn, dann sehr teuere - geben wird. Die Asilomar-Anlage ist der Wahnsinn. Eine große Hotelanlage, bestehend aus lauter kleinen, max. 2-geschossigen Hütten direkt am Sunset-Drive.

Wir bekommen ein schönes, geräumiges Zimmer mit Balkon. Fernseher brauchen wir hier nicht, Kühlschrank wäre gut - ist schon selten, dass der fehlt. Kein Problem für uns. Wenn man weiß, wo die Eismaschine steht und eine Kühltasche dabei hat, liegt der Wein und das Obst optimal frisch.

Entscheidung: Monterey per Auto oder Wanderung über den Pacific Coast Trail? Monterey kennen wir von 2012 - ist absolut sehenswert, hatten wir aber schon. Den Trail nicht und der liegt uns hier quasi „zu Füßen“. Also lassen wir das Auto stehen, nehmen auch gar kein Gepäck mit und wandern weit über 2 Stunden die schöne, wildromantische Küste entlang. Die Sonne steht schon tief - bestes Fotolicht. Das ist wirklich sehr entspannt und schön. Urlaub!

Eine betagte Dame, die hier wohnt beobachtet wie wir die Vögel und es entwickelt sich eines dieser Gespräche, die man mit wildfremden Leuten bei uns nicht erwarten würde. Die ist gut informiert über die Lage in Deutschland und die Flüchtlingsfrage scheint sie sehr zu beschäftigen. Wir diskutieren die Abgrenzung von selbstverständlicher Hilfe und notwendigen Grenzen des Belastbaren - nicht einfach!! Sie ist aber diejenige, die es für zwingend geboten hält, die Balance zu halten und auch Grenzen zu setzen. Und sie versichert uns, die Nachrichten zu verfolgen und mit uns zu hoffen, dass alles gut wird. Zusätzlich wünscht sie uns alles Gute und unserem Volk die richtige Empfindsamkeit - in alle Richtungen. Wer hat gesagt, die Amis seien oberflächig??

Die Möven, Pelikane und anderen Vögel geben eine Flugschau nach der anderen zum Besten - sehr sehenswert!

Auf dem Rückweg trauen wir unseren Augen nicht: ein Stinktier - ja, ein richtiger, echter Skunk - stiefelt da zwischen den Kräutern herum. Gibt’s doch nicht - haben wir noch nie gesehen. Jetzt nur die richtige Mischung finden aus guter Fotodistanz und genügend Abstand bei Defensivverhalten des Skunks mit der Option, uns für die nächsten Tage zu absoluten Außenseitern zu machen - gelungen!

Schließlich treffen wirnoch Leute aus Düsseldorf; er möchte seinen 40.sten nächste Tage in Vegas feiern und hat seine Eltern dabei. Ich mache ein paar Bilder von den dreien und er revanchiert sich mit einem netten Foto von uns. So geht das hier.

Die Sonne tut ihren Job und geht dramatisch wie immer unter. Wir kommen zurück in die Asilomar-Anlage und ich lade Gabi auf eine Margerita ein. So sitzen wir windgeschützt und genießen unseren Sundowner. Das „Big Sur Golden Pale Ale“ vom Fass ist auch nicht zu verachten.

Im Zimmer sind wir nicht lange, denn wir setzen uns auf den Balkon, um die Fotos zu sichten und Tagebuch zu schreiben. Der Wein hat genau die richtige Temperatur und die Nachos mit Salsa kommen jetzt auch gerade recht. Alles Gut!!

Morgen haben wir eine etwas größere Strecke, aber auch das schönste Stück des Hwy. No. 1 vor uns. Da gilt es, zeitig los zu kommen, denn lt. unserer neuen Freundin ist heuer allerhand los auf der Straße - die Touristen haben sich hier wohl kräftig vermehrt!

Tagesetappe: 196 km
Übernachtung:
Asilomar Conference Grounds, 800 Asilomar Boulevard, Pacific Grove, CA 93950

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