Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Die andere Seite der Insel

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Gabi an Sunset Beach, Oahu, HI

Mir fallen die Augen zu - ich schreibe den Bericht morgen früh - dann bin ich eh zeitig wach …

Der Nacht ist kurz, weil uns der Jetlag noch im Griff hat. Nach gut 5 Stunden Schlaf sind wir hellwach. Es ist 05:10 Uhr. Gabi geht mit ihrem Reisetagebuch auf den Balkon, langsam wird es hell. Gemütlich! Ich beschäftige mich noch etwas mit den Fotos und kümmre mich darum, dass wir alles technische für heute bereit liegen haben. Dann gehen wir den Plan für unseren heutigen langen Ausflug noch einmal durch und skypen in erstaunlich guter Qualität mit Vater und Mutter. Alles klar zu Hause - das freut uns sehr.

Um 07:30 Uhr macht Alamo gegenüber auf, dann wollen wir dort sein. Gesagt, getan: beladen mit allem, was wir für die Ausstattung des Autos benötigen (Kühltasche mit Wasser, Kabel für die Technik, Reiseführer, Landkarten, Handtuch, Badezeugs etc.) sind wir pünktlich dort. Ich hatte über „Alamo save time“ bereits zu Hause online eingecheckt und so geht es jetzt schnell. Um 08:00 Uhr rollen wir mit einem schicken dunkelblauen Jeep Cherokee durch den Berufsverkehr. Im Großraum Honolulu gibt es die einzigen Freeways Hawaiis und die sind morgens und abends trotz der 4-5 Spuren in eine Richtung stark belastet.

Die Pearl Harbor Historical Site erreichen wir gegen 08:30 Uhr. Hier an dieser großen, fast schon idyllischen Bucht haben die Amerikaner am 07.12.1941 eine ihrer großen Niederlagen erlitten. Die Ereignisse rund um diesen Tag dürften Allgemeinwissen sein. Daher nur ein paar Fakten, die auch für mich z.T. neu waren:

Oahu war (und ist heute noch) Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte im Pazifik. Ab 06:00 Uhr starteten von 6 Flugzeugträgern über 350 japanische Bomber und Torpedoflieger in zwei Wellen und nahmen Kurs auf Oahu. In einem Überraschungsangriff schalteten sie ab 07:48 Uhr hunderte amerikanischer Flugzeuge auf 5 (oder waren es 6?) Stützpunkten auf Oahu aus - damit war eine Gegenwehr ausgeschlossen. Nun zerstörten und versenkten die Japaner in Pearl Harbor mehrere Zerstörer, Kreuzer und andere Schiffe, insgesamt 21 Stück. Der ganze Spuk dauerte nur 30 Minuten. Nach kurzer Pause kam die zweite Welle und vollendete das Werk - gruselig! Über 2.400 Amerikaner wurden getötet, fast 1.200 weitere verwundet. Die Japaner verloren „nur“ 64 Soldaten. Der Angriff war in unter 2 Stunden völlig abgeschlossen. Am Folgetag, als man hier noch die letzten Überlebenden aus den in der Bucht z.T. nicht vollständig gesunkenen Schiffen rettete, erklärte Amerika Japan den Krieg und trat somit in den 2. Weltkrieg ein.

Die Anlage hier ist heute mehr oder weniger schlicht gestaltet. Einige Schiffe kann man besichtigen. Hauptanziehungspunkt für die Amerikaner ist die Gedenkstätte oberhalb der USS Arizona, deren Untergang und Verluste als Symbol für diesen schicksalsschweren Tag stehen. Das Schiff ist noch mit bloßem Auge zu erkennen, da es z.T. noch aus dem Wasser herauslugt. Darüber hat man einen weißen Baukörper (wie eine Brücke) errichtet, in dem sich die Gedenkstätte befindet. Man kann sich mit dem Boot dorthin fahren lassen, die Touren inkl. vorherigem Film dauern 75 Minuten und sind schnell ausgebucht. Wir hatten nicht vor, dies zu tun, da wir uns als „nicht nah genug dran“ einschätzten.

Ich muss aber gestehen: aus meiner Sicht gibt es nicht so viele Orte, an denen Geschichte hautnah spürbar wird. Das hier ist definitiv ein sehr intensiver. Vielleicht weil alles so unaufgeregt ist? Wenn du da am Hafen stehst und auf das Wasser und das Memorial schaust, dich umdrehst und den Einschnitt zwischen den Bergen siehst, durch den die Bomber damals angeflogen kamen, dann lässt dich das nicht kalt. Schweigend gehen wir durch die obligatorische Ausstellung und schauen uns einen kurzen Film (mit diesen Erläuterungen und ausschließlich Originalaufnahmen) an. Puh!! Wichtiger Programmpunkt - ob ich bei anderer Zeitplanung doch mal rüberfahren würde zum Memorial weiß ich selbst jetzt noch nicht. Ich kann auch immer noch nicht einschätzen, wie die z.T. sehr ergriffenen Amerikaner innerlich mit den japanischen Besuchergruppen umgehen? Genauso wusste ich aber auch nicht, was die Israelis damals von mir dachten, als ich durch Yad Vashem schlich (auch wenn der Vergleich hinkt!) Schwierig, schwierig …

Nur noch kurze Zeit stopp and go durch den Berufsverkehr, dann liegt Honolulu hinter uns und es geht zügiger dahin. Ab jetzt aber nur noch auf „Landstraßen“, die hier Highway heißen und in zweifelhaftem Zustand sind.

Die Entfernungen sind auf den Inseln meist nicht groß und bis zur Nordküste sind nur 40 Minuten zu fahren. Unterwegs machen wir aber noch einen Halt an der „Dole Plantation“. Die Firma Dole mit ihrem einprägsamen Sonnenlogo ist mir noch aus Kindertagen bekannt. Damals gab es die Ananas aus der Dose, heute frisch vom Strauch. Hier dreht sich alles rund um die Ananas. Wir snacken einen „Ananas-Strudel“ und schlendern durch den Garten, wo verschiedene Sorten wachsen. Hatte bislang keine rechte Vorstellung, wie Ananas wachsen, jetzt weiß ich auch das. Offensichtlich „on Top“ eines Stengels. Wenn die Frucht zu schwer wird, kippt der um und die Ananas wächst im liegen weiter. Aha! Eine „Zugfahrt“ durch die Plantage schenken wir uns.

Auf der Weiterfahrt durch die Berge und an Ananas- und Zuckerrohrplantagen vorbei füttert mich Gabi mit frischer Ananas. Süß und viel, viel weniger Säure als bei uns (ich schmecke eigentlich gar keine). Vor 50 Jahren wurden hier 9 Millionen Tonnen Ananas jährlich geerntet, heute gerade mal noch 200.000 Tonnen. Das kann nicht nur daran liegen, dass ich als Kinderkunde ausgeschieden bin.

Mit Hale’iwa erreichen wir die Nordküste - wir sehen ein buntes Straßendorf (wirklich ein kleines Nest) mit Surferszene und gucken uns auch in einem Geschäft um. Die Nordküste Oahus ist weltweit bekannt als Surferparadies. Im Winter finden hier die Weltmeisterschaften und diverse andere Wettkämpe statt. Nur die Besten können die dann stets 10-12, manchmal auch 15 Meter hohen Wellen bändigen. Über 4.000 Kilometer rollen die Wellen durch den Pazifik, bevor sie hier dann auf ein 6.000 Meter bis zum Meeresgrund reichendes Hindernis stoßen. Klar, dass man sich dann mal überschlagen muss. Im Sommer und Herbst fehlen die ganz großen Brecher, was wir hier heute aber schon direkt am Strand sehen, ist mehr als eindrucksvoll. Das tückische: du weißt nie, wann plötzlich mal wieder so ein „Ausreißer“ kommt und dann rennst du besser oder bist pitschenass.

Womit wir beim nächsten Thema wären: der Luftfeuchtigkeit. Ich kann euch versichern: so was haben wir noch nicht erlebt! Dagegen ist Thailand ein Kindergeburtstag. Strahlend blauer Himmel, sehr warm (größer 30 Grad) und so was von klebrig. Dann wundert es dich nicht mehr, wenn plötzlich feiner Sprühregen einsetzt. Eigentlich hat sich dann nichts verändert, außer das die Luft das Wasser nicht mehr halten konnte. Immer noch blauer Himmel, aber Regen. Es ist einfach so, dass vor allem an der Nord- und Ostseite der Inseln Wolken am Berg hängen bleiben und sich dann „erleichtern“. Kein Problem, wir sind ja drauf eingerichtet. Regenjacke lohnt aber nicht wirklich.

Unseren ersten „Regen“ dieser Art erleben wir am Waimea Valley. Dort ist auch alles so unwirklich sattgrün und subtropisch. Klasse!

Als wir wenig später die kleine Straße hinauf zum Pu’uomahuka Heiau SM gefahren sind, wandelt sich das Blatt: Jetzt gießt es für 10 Minuten mal richtig. Gott sei Dank sitzen wir im Auto und warten den Guss ab. Gabi greift zur Regenjacke, hat die aber keine Minute an, dann scheint wieder die Sonne. Hier war einmal ein alter hawaiianischer Tempel, heute sind nur noch Steine übrig. Es gibt aber immer noch Menschen, die hier Opfergaben ablegen: Früchte, Leis (Blumenketten) und einen Bikini aus Kokosschalen (!). Der Rundweg führt durch einen Dschungel und ist sicher länger nicht begangen worden. Es kommt auch kaum einer hier herauf. Der Regen hat die rote Erde aufgeweicht und das Zeug klebt unter den Schuhen. Wir sind ziemlich nass, da unsere Klamotten immer an dem Bambus entlang streifen. Eine schöne Aussicht haben wir hier aber.

Am Wegesrand stehen „Food-Trucks“ - dort gibt es frischen Thunfisch für Gabi und Scampis für mich. Mit Reis und Salat - lecker!

Am Sunset Beach beobachten wir wieder einige Surfer, bestaunen die Wellen aber auch aus nächster Nähe. Gabi ist fix, ein anderer Besucher nicht (Fotos gucken!). Die Schuhe haben wir im Auto gelassen. Es regnet nicht, aber mir tropft das Wasser nur so aus dem Gesicht, als wir wieder am Auto sind. Selten so geschwitzt.

So geht es weiter immer an der Küste entlang. Am La’ie Beach Park halten wir nochmal an. Hier brechen sich die Wellen auch an der schroffen Küste nebenan. Wir am Sandstrand halten Abstand. Oben stehen aber zwei, die sich fotografieren wollen. Guckt mal bei den Fotos, die sind auch nass geworden …

Sonne und Wolken wechseln sich nun ab. Wir kommen am Kualoa Regional Park vorbei, halten aber nicht, weil es gerade regnet. Mit Blick Richtung Bergen erkenne ich unschwer eine Gegend, die als Drehort für „Jurassic Park“ diente. Man kann hier auch Touren buchen zu den Drehorten. Machen wir nicht - vielleicht kommen wir morgen aber nochmal zurück und schauen auf eigene Faust.

Im „Valley of the Temples“ nördlich von Kane’ohe gibt es wirklich viele Tempel. Wir schauen uns den Boyodo-In Temple näher an, die Nachbildung eines 950 Jahre alten japanischen Tempels. Sehr schön und fotogen vor den dunstverhangenen Bergen. Gabi „klingelt an der Hautür“. Nicht zu überhören! Da es anschließend wieder kräftiger regnet (dass sind immer wieder mal so kurze Schauer), lassen wir den Aussichtspunkt aus - machen wir morgen. Mit Waikiki erreichen wir auch wieder das beste Wetter. Hier hat es überhaupt nicht geregnet - 10 Kilometer weiter gerade aber sintflutartig - normal!

Das Auto kommt in das Parkhaus, Gabi ins Bett und ich in den Apple-Store - wollte noch was klären mit den Jungs. Am Waikiki Beach mache ich noch ein paar Fotos, dann geht es zurück zum Zimmer. Gabi ist wieder wach und wir kümmern uns um die Fotos.

Bei Subways in der Nähe lassen wir uns ein leckeres Baguette-Sandwich basteln und verputzen dieses auf unserem Balkon. Gabi schreibt anschließend Tagebuch, ich bringe die Homepage auf den neuesten Stand. Dann merken wir, dass uns beiden die Augen zufallen. Also: Schluss für heute. Das Reisetagebuch muss bis morgen früh warten (ist nun aber von 05:30 - 06:45 auch erledigt). Jetzt habe ich doch noch ein paar Fotos hinzugefügt, die mir nach dem Bericht einfach fehlten in der Sammlung: also gerne nochmal reinschauen ins Album von gestern!

Resümee: ein sehr eindrucksvoller Tag auf der „anderen Seite der Insel“, der unsere Erwartungen mehr als erfüllt: es ist abwechslungsreich hier, aber sehr, sehr entspannt.

Tagesetappe: 153 km
Übernachtung:
Ohana Waikiki East, Waikiki, Oahu, HI

Waikiki und Honolulu

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Gabi am Waikiki Beach, Oahu, HI

Wir haben bis um 06:00 Uhr recht gut geschlafen. Um 07:00 Uhr ist das Tagebuch von gestern online und Gabi sitzt im Bikini auf dem Balkon in der Sonne und schreibt in ihrem Tagebuch. Schöner Morgen! Den ersten Kaffee haben wir auch schon getrunken - Maschine auf dem Zimmer - praktisch!

Um 08:20 Uhr sind wir an der frischen Luft. Puh, ist das jetzt schon heiß, hätte ich niemals gedacht, dass es hier so subtropisch feucht-schwül ist. Nach wenigen Schritte erreichen wir die Kalakaua Avenue, die praktisch parallel zum Strand verläuft und sich westlich des Moana Surfrider Hotels in die Prunk-Shoppingmeile von Waikiki verwandelt. Beginnend mit dem Apple-Store sind hier alle Marken vertreten, von Louis Vuitton, Prada, Boss, Dior, Victoria Secret u.v.m.

Wir gehen durch das Moana Surfrider Hotel, das im Kolonialstil erbaute und älteste Hotel Hawaiis zum Strand. Es wurde 1901 als Luxusunterkunft für die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe eröffnet. Sehr stilvoll, gefällt uns. Am Waikiki Beach ist noch nicht zu viel los und hier weht ein erfrischender Wind. Können wir gut gebrauchen. Gemütlich schlendern wir am Wasser entlang, das warm unsere Füße umspült. Wir fallen ein wenig auf, denn wir haben kein Surfbrett unterm Arm oder unter den Füßen. Die gibt es hier in Massen mehr als bei uns Fahrräder.

Nach einiger Zeit holen wir uns einen Coffee 2go und ein Sandwich in einem der unzähligen ABC-Stores, setzen uns am Strand auf einer Bank in den Schatten und frühstücken. Immer weiter geht es. Wir passieren die Kuhio Beach und wundern uns über die satten Farben. Und über die Bäume, die hier ganz anders aussehen als bei uns. Insbesondere die riesigen Banyan-Trees mit riesigen Luftwurzeln ziehen uns magisch an. Hier gibt es Bäume dieser Art mit einer Krone von über 50 Metern, denn sie stützen sich immer wieder mit neuen Stämmen und Luftwurzeln ab.

Nach einiger Zeit spricht uns eine Dame an: die Paramedics haben Ausbildungsbeginn und bieten Blutdruckmessungen am Strand an. Schnell sind wir im Gespräch über die verschiedenen Rettungsdienstsysteme in Deutschland und den USA bzw. Hawaii. Hier heißen die RTW „EMS“ (Emergency Medical Service) und bieten die Vollversorgung ohne Notarzt. Für bestimmte invasive Maßnahmen und besondere Medikamente benötigen sie aber auch die Zustimmung eines Arztes - wie bei uns, wenn demnächst die Notfallsanitäter im Einsatz sind. Spannend - aber irgendwie dienstlich, oder?

Also gehen wir weiter und erreichen später den riesigen Kapiolani Park am Fuße des Diamond Head. Letzterer ist ein Vulkan, 200.000 Jahre alt und zuletzt vor 150.000 Jahren ausgebrochen - heute das Wahrzeichen von Waikiki. Der Park ist grün und unter den Bäumen sitzen Familien, die hier gleich den Grill anschmeißen oder Leute, die ihr Tai Chi pflegen. Alles ganz relaxt. Auch unser keiner Bär hat seinen Spaß - auf dem Weg trifft er einen neuen Freund. Es ist „Tiger“ der gerade von seiner japanischen Reisegefährtin fotografiert wird. Diese hat einen Heidenspaß an den beiden …

Wir machen uns auf den Rückweg, stoppen kurz bei der Statue von Duke Paoa Kahanamoko, der hier den Ruf als Begründer des Surfsports gilt, sehr verehrt wird und seine ersten Goldmedaillen im Schwimmen bei den olympischen Spielen 1912 in Stockholm gewann. Vorbei am Moana Surfrider auf Höhe unseres Hotels erreichen wir den Apple-Store, in dem sich Gabi von einer netten Mitarbeiterin die verschiedenen Modelle der Apple Watch erklären lässt. Ich finde jemanden, der mir noch eine Lösung zu einer Fachfrage bietet. Seht entspannt.

Nun folgt die Royal Coconut Grove, ein alter Kokospalmenhain mit exotischen Pflanzen, Vögeln etc. Durch ihn erreichen wir ein weiteres berühmtes Hotel, das pinkfarbene „Royal Hawaiian Hotel“. Das 4 Hektar große Gelände ist eine Oase der Ruhe an der Einkaufsmeile von Waikiki. Das im spanisch-maurischen Stil erbaute Bauwerk trägt auch den Spitznamen „Pink Palace“. Fast alles hier ist pinkfaben. Von der Fassade über die Teppiche bis hin zu den Telefonen. Das könnte Melanie gefallen. Hier wurden in den 20er Jahren wilde Partys gefeiert (könnte ihr auch gefallen) - im 2. Weltkrieg diente es als Erholungsressort für Matrosen der US Navy.

Weiter am Strand erreichen wir das Sheraton, wenden uns der „Bergseite“ zu und erreichen parallel zur Kalakaua Ave. die Kuhio Ave. Hier entlang verkehren die Busse nach Downtown/Chinatown - beides ist so weit entfernt, dass man das zu Fuß nicht bewältigen kann. Linie 2 bringt und für insgesamt 5$ nach Chinatown. Wir machen den im Reiseführer empfohlenen Rundgang und einige Fotos. Etwas zweifelhaft ist hier so manche Gestalt und ein angrenzender Block ist derzeit mit ganz viel Blaulicht und Polizei abgesperrt. Die finsteren Shops und das zur Schau gestellte „Food“ (das man durch und durch als „knusprig“ bezeichnen kann) sind eine Sache für sich. Wir hatten überlegt, hier zu essen, verwerfen das dann aber doch lieber. Interessant ist es allemal!

Von dort schlendern wir hinunter zum Hafen und kehren im Aloha Tower Marketplace bei den „Hooters“ ein. Die Mädels, die hier bedienen, sind mit dem Nötigsten bekleidet, alle „gut drauf“ und ich kann mir denken, welche Einstellungsvoraussetzungen hier wesentlich sind. Gut gebaut sind alle und das kann man (wie immer bei Hooters) auch sehen. Das Essen ist klasse und der Riesenbecher diet Coke wird gerne nachgefüllt. Wir sitzen draußen, auf 54 Bildschirmen werden 79 Sportarten übertragen - Gott sei Dank ohne Ton!

Die Aussichtsplattform des nahe gelegenen „Aloha Tower“ kann man per kostenlosem Aufzug erreichen, nachdem ein freundlicher (offensichtlich aus dem Ruhestand reaktivierter) Officer meinen Rucksack nach Bomben und Waffen durchsucht hat - Humor hat er!

Nun geht es wieder in die City nach „Downtown“- dort beschränken wir uns auf den „Capitol District“, der alles hier Sehenswerte vereinigt: z.B. den Iolani Palace, den König Kamehameha im viktorianischen Baustil errichten ließ. Es handelt sich hier um den einzigen Königspalast auf dem Gebiet der USA. Kamehameha bezog ihn 1882, seine Schwester und Nachfolgerin Lili’uokalani (die nächste Tage Geburtstag hat und bestimmt deswegen bereits mit Leis -Blumenketten- behängt wurde) hatte nur noch 2 Jahre Spass daran, denn 1893 wurde die Monarchie gestürzt.

Die Statue von Kamehameha steht gleich gegenüber, auf der Rückseite befindet sich heute das eindrucksvolle State Capitol, die Landesregierung.

An der Bushaltestelle spricht mich eine sehr alte Dame an, sie flüstert und rätselt mit mir herum, was denn da los war mit der ganzen Polizei den ganzen Morgen. Erst hätte es geheißen, es habe gebrannt - dabei habe sie gar keinen Rauch gesehen. Dann hätte sie von einer Schießerei gehört - ich solle unbedingt die Lokalnachrichten um 10 Uhr im Fernsehen schauen. Hab ich nicht gemacht und es wird immer ein Rätsel bleiben. Sie gibt noch ein paar Hinweise, was wir machen sollen auf Oahu und ist beruhigt, als ich zu erkennen gebe, dass wir gut vorbereitet sind. Ein überfüllter Bus bringt uns ins Hotel zurück.

Nach einem kleinen Nickerchen gehen wir noch einmal zum Strand. Hier ist es auch supervoll jetzt. Bei schönem Abendlicht erwarten alle den Sonnenuntergang. Der kommt und dann ist es dunkel. Wir schlendern einmal die Einkaufsstraße hinauf und hinunter, kurven durch einige Malls (die runtergekühlt sind wie Eistruhen) und sind gegen 20:00 Uhr auf dem Zimmer.

Die Sonnenmilch und der restliche Sand werden ab-, ein Sandwich mit einem Glas Wein runtergespült. Fotos versorgen, Tagebuch schreiben, Homepage pflegen, Daten sichern - geschafft. Nun ist es in 3 Minuten Montag und ich mache mal die Augen zu. Mahalo (Danke) fürs lesen, bis morgen dann! Liebe Grüße, uns geht es sehr gut!!

Tagesetappe: 37.144 Schritte (zu Fuß)
Übernachtung:
Ohana Waikiki East, Waikiki, Oahu, HI
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