Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Born of Fire… Born of the Sea

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Gabi im Hawaii Volcanoes NP, Big Island, HI

Die Nacht war super. Hier auf gut 1.200 Metern über NN ist es etwas kühler und bei Weitem nicht so stickig. Im Frühstücksraum treffen wir zwei andere Paare, die schon fast fertig sind. Und wir treffen auf einen reich gedeckten Tisch. Robert hat sich richtig ins Zeug gelegt. Frisches Obst für jeden bereits gerichtet, Guavensaft in Sektgläsern, Kaffee in Mengen, heiße Waffeln, 30 verschiedene Sirups (oder heißt es Siruppe?), Hamburgerpatties, Müsli in allen Formen und Farben etc. Wir schlemmen!!

Zwei der anderen waren heute morgen schon um halb sechs am Kraterrand und waren begeistert. Da werden wir morgen wohl auch mal früh aufbrechen. Gut, dass das von hier nur 10 Minuten Fahrzeit sind.

Der Tag heute gehört den Vulkanen und dem dazugehörigen Nationalpark hier vor unserer Haustüre. Da wir nach dem ausgiebigen Frühstück noch mit Birgit und Vater und Mutter skypen, kommen wir erst gegen 09:30 Uhr weg. Schnell sind wir am Jaggar-Museum, das aber erst um 10:00 Uhr öffnet. Wir setzen uns aufs Mäuerchen und blicken in die riesige (2x3 Meilen große) innere Caldera des Kilauea - in der äußeren, die nochmal größer ist, sitzen wir bereits. Weit vor uns qualmt es aus dem Halema’uma’u Krater. Dort drinnen blubbert die flüssige Lava - sehen kann man sie von hier aus nicht und näher ran kann man wegen der gefährlichen und gesundheitsgefährdenden Gase nicht. Im ganzen Park wird davor gewarnt, dass die Luftqualität schlecht ist und man bei Anzeichen von Unwohlsein den Park verlassen sollte.

Mir gehen einige Punkte durch den Kopf, die ich im Reiseführer über die Entstehung der Inseln und den Vulkanismus hier erfahren habe: die Hawaii-Inseln bilden die Spitzen einer fast 5.000 km langen Vulkankette, die von Big Island bis zum Aleutengraben im Nordpazifik reicht. Die vulkanischen Aktivitäten auf Kauai, Oahu, Maui und den kleinen Inseln dazwischen sind beendet. Hier auf Big Island wirft der Kilauea immer noch Lava aus und formt so neues Land. Alles ist in Bewegung und verändert sich. 70 Millionen Jahre dauert der Kreislauf aus Zerstörung und Schöpfung schon. Er wird durch die pazifische Platte vorangetrieben, der die Inseln wie ein Förderband über den Hotspot aus heißer Magma bewegt - jedes Jahr 5-9 cm.

Mauna Loa und Mauna Kea sind die beiden riesigen Schildvulkane, die Big Island einst erschaffen haben. Sie bilden zusammen die größte Vulkanformation der Erde. Gilt der ältere Mauna Kea inzwischen als „schlafend“, befindet sich der Mauna Loa immer noch im Aufbaustadium. Er ist 1984 zuletzt ausgebrochen. Seine Lavafelder haben wir gestern und heute im Westen und Osten der Insel immer wieder überquert. Der Kilauea, in dessen Caldera wir hier sitzen, ist ein wachsender Vulkan. Er spaltete sich vor rd. 200.000 Jahren vom Mauna Loa ab. Seit 1983 bricht er kontinuierlich aus. Seine Lavaströme haben seitdem rd. fünf Quadratkilometer neues Land im Meer erschaffen. Etwas im Süden von Big Island wächst derzeit bereits der nächste Vulkan tief unter dem Meeresspiegel heran: Lo’ihi - er wird voraussichtlich in 100.000-200.000 Jahren die Wasseroberfläche erreichen und dann die jüngste Insel der hawaiianischen Inselkette werden.

Einige dieser Informationen habe ich auch im Jaggar-Museum gelesen. Ein interessantes Foto ist im Album von heute. Es zeigt die Dimensionen auf: 4.169 Meter ragt der Mauna Loa aus dem Meer heraus. Hinzu kommen 5.000 Meter, die vom Meer verborgen sind. Allein damit ist er schon höher als der Mount Everest (8.848 Meter). Die Grafik zeigt, dass man eigentlich noch weitere 8.000 Meter hinzurechnen muss - das ist der Bereich, den die Masse des Mauna Loa im Wachstumsprozess an Meeresboden komprimiert hat - unvorstellbar!

Ach Leute, wir haben heute soviel Info getankt, das kann ich hier unmöglich alles loswerden.Wir haben uns nach dem Besuch des Jaggar-Museums (das eigentlich ein normales Visitor-Center ist) jedenfalls über den „Crater-Rim-Drive“ zurück auf den Weg Richtung Parkeingang gemacht. Vorher stoppen wir noch bei den „Steam Vents“ („Dampfentlüftungsöffnungen“ wäre wohl die treffendste Übersetzung). Das sind einige der Öffnungen im Boden, aus denen es unentwegt dampft - Wasser, dass durch die Lava erhitzt wird, muss ja irgendwo hin.

Am Parkeingang befindet sich das eigentliche Visitor-Center und hier beginnt der „Sulphor-Banks-Trail“, den wir nun in Angriff nehmen wollen. Wir wollen gerade los, da erfahren wir, dass es genau dorthin und weiter einen rd. 90-Minütigen Ranger-Walk geben wird, der just in 5 Minuten startet. Da schließen wir uns gerne an, denn mit solchen Wanderungen haben wir in anderen Parks in den vergangenen Jahren immer die besten Erfahrungen gemacht.

Und Mike, ein pensionierter Englischlehrer aus Hilo, der hier als Freiwilliger arbeitet, enttäuscht uns nicht! Zwei Stunden führt er uns über den Trail durch Regenwald und vorbei an rauchenden Schloten (die uns an den Yellowstone NP erinnern - nur gibt es da keinen Regenwald) und füttert uns mit Infos. Nicht nur über den Vulkanismus - er erzählt auch anschaulich über Fauna und Flora. Alles ist sehr gut verständlich und er beantwortet auch gerne jede Frage. da habe ich einige und er hat offensichtlich großen Spass, sie zu beantworten. Besonders auf die Planzen geht er ein und er bittet uns immer wieder, sie auch anzufassen (oder zu probieren):

Ti - wachsartige grüne Blätter, die man prima nutzen kann, um Lebensmittel einzuwickeln (denn sie halten die Feuchtigkeit drinnen) und die von den Hawaiianern immer schon genutzt wurden, um Regenkleidung und Schuhe herzustellen. Auch als Klopapier seien sie im Zweifel sehr nützlich. Ingwer (Ginger), der hier eher eine Plage ist und von zwei Freiwilligen im ganzen Park täglich gefällt wird, weil er den heimischen Pflanzen die Luft zum Wachsen nimmt - jetzt weiß ich endlich, woher die leckeren Knollen im Supermarkt bei uns kommen - das sind die Wurzeln. Bambus-Orchideen, die hier wie Unkraut wachen und die ich eben schon bei den Steam-Vents fotografiert hatte. Kleine Farne, die sich zusammenrollen, wenn man sie berührt (habe ich gemacht) - das machen die Pflanzen, wenn es regnet, weil sie sonst ertrinken. Große Farne (und zwar richtig große Baumfarne), die z.T. messerscharf sind und die Haut ganz fein einritzen, wenn man nicht aufpasst. Erdbeer-Guaven, die super lecker schmecken (ich pflücke immer wieder welche am Wegesrand - hätte ich mich nie getraut, wenn er das nicht vorgemacht hätte). Und schließlich die rührende Geschichte zum Ohi’a-Baum, der rote Blüten hat, seit Pele (die Vulkangöttin) einen treuen Ehemann, den sie begehrte (der sie aber verschmähte) samt seiner Frau in Baum und Blüten verwandelte und damit für alle Zeit verbunden hat.

Zum Vulkanismus erfahren wir, dass der Kilauea (und auch der Mauna Loa) zu den aktivsten, aber auch bestbeobachteten Vulkanen der Erde gehören. Zuletzt gab es Lavaflüsse ins Meer vor 2 Jahren. Aber auch aktuell gibt es immer wieder kleinste „Ausbrüche“. Derzeit ist aber für den normalen Besucher nichts zu sehen, außer das Glühen in der Nacht. Allerdings ist die Temperatur der „Steam-Vents“ im letzten Jahr um 8 Grad gestiegen. Und auch die Magma ist höher gekommen. Es ist also nur eine Frage der Zweit, wann es hier wieder heftiger losgeht - wie in den 1970er und 1980er Jahren, als z.T. bis zu 700 Meter hohe Fontänen Lava emporschossen.

Als wir uns schließlich von Mike trennen, sind 2 Stunden wie im Fluge vergangen. Klasse!

Wir schauen uns anschließend im Visitor Center noch den 20-Minütigen Film „Born of Fire…Born of the Sea“ an, der das alles noch einmal zusammenfasst und beeindruckende Bilder von Eruptionen des Kilauea zeigt. Sagenhaft! Kurzbesuch am Volcano-House gegenüber, dem ältesten Hotel vor Ort. Auch hierüber und zu den Aufenthalten Mark Twains hier vor Ort hatte Mike erzählt.

Dann fahren wir die „Chain of Craters Road“ hinab bis ans Meer. Dass die so lang ist, hätten wir auch nicht gedacht. 37 km - immer wieder mit Aussichtspunkten. Wir absolvieren kurz den „Pfad der Zerstörung“ (Devastation Trail) und müssen dann durch die Wolken. Dieses Teilstück ist sehr neblig und es regnet etwas.

Unten am Meer ist es dann wieder trocken. Wir klettern etwas auf der schwarzen Lava umher, die hier steile Klippen bildet. Die Brandung bricht heftig und Gischt umtost uns. Auch den tiefschwarzen „Holei Sea Arch“ sehen wir, einen Felsbogen im Meer. Am Ende der Straße, dort, wo die Lava jedes Weiterfahren unmöglich gemacht hat, stellen wir den Wagen ab. Wir gehen einige Kilometer über einen Trail, klettern viel in der Lava umher und machen Fotos. Das „Foto des Tages“ ist übrigens ein Juxbild mit Gabi, das ich in dem Ansinnen gemacht habe, in Photoshop etwas rote Lava hinzuzufügen. Habe ich eben mal gemacht - mein erster Versuch, muss noch besser werden, wirkt aber schon „etwas“ echt, oder?

Als wir die Chain of Craters Road (die heißt übrigens so, weil sich hier ein Krater an den anderen reiht) wieder hinauf fahren, erwischt uns wieder der Nebel und es regnet nun heftig. Es ist ohnehin fast 17:00 Uhr und wir haben Hunger. Nach dem Frühstück gab es heute vor allem frisches Obst - deshalb fallen wir nun über das „Lava Rock Cafe“ in Volcano her - der Name ist Programm. Mein „Magma Burger“ ist klasse und die Onion-Rings sensationell. Auch Gabi bekommt eine Riesenportion. Sie wird gut satt - hihi …

Wir fahren zurück um Zimmer und duschen erst mal. Unten am Meer auf der Lava war es wieder dermaßen heiß und schwül - Mensch, haben wir geschwitzt! Dann setzten wir uns auf die Terrasse, trinken Kaffee und schreiben Tagebuch. Es regnet, als gäbe es kein Morgen. Nun sind wir nach innen und zu Wein gewechselt. Es gießt immer noch. Dafür ist der Tagebucheintrag fertig und ich mache mich mal über die Fotos her.

Übrigens, liebe Bärbel: wir können dich beruhigen - Hawaii ist dermaßen abwechslungsreich. Wenn man es nicht als reinen Badeurlaub plant (dazu seit ihr ja auch nicht die Leute) dann kann man hier einen sehr, sehr abwechslungsreichen Urlaub gestalten!! Versprochen!!

Morgen steht planmäßig ein Ausflug nach Hilo und Restprogramm hier im Nationalpark auf der Tagesordnung. Das wird wieder schön!

Tagesetappe: km
Übernachtung:
Aloha Junction Bed & Breakfast, Volcano, Big Island, HI

Aloha Big Island!

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Gabi und Tiny Little Bear spielen im Pu’uhonua o Honaunau NHP, Big Island, HI

Puh, die Anreise auf Big Island im Dunkeln gestern Abend war nicht einfach, mein Navi hatte die genaue Adresse vom Hotel nicht gefunden und wo willst du dann suchen? Hat aber dann doch noch gut geklappt mit vereinten Kräften. Irgendwie war es dann auch schon recht spät für unsere Sandwiches, die wir bei Safeway erstanden hatten und laut war es hier am Hotel (Straßenlärm) zudem.

Jetzt bei Tageslicht sieht alles viel freundlicher aus, sogar unser Zimmer gefällt uns besser als noch heute Nacht. Nur das WLAN ist hier immer noch so lahm wie gestern. Gar nicht so einfach, die Fotos hochzuladen. Nach zig Versuchen breche ich das ab, die Aktion hat mir die ganze Seite zerschossen, hoffen wir auf heute Abend. Wir fahren ja gleich schon wieder weiter. Geduscht habe ich schon, mich abgetrocknet auch. Jetzt sitze ich hier aber schon wieder klatschnass in meinen Klamotten, die Luftfeuchtigkeit ist echt heftig - nichts für einen schwachen Kreislauf (den wir Gott sei Dank nicht haben).

Ohne Hektik räumen wir das Zimmer, das war ein kurzer Aufenthalt. Es ist Labor-Day und ganz Amerika ist heute auf den Beinen. Draussen sind diverse Motorradfreunde mit ihren Harleys unterwegs - heiße Geschosse! Die Lage des Kona Seaside Hotels ist Weltklasse, direkt am Alii Drive gelegen. Wir können unser Auto stehen lassen und Kailua-Kona erkunden. Das Seaside liegt direkt an der Kailua Bay - hier ist nicht nur der Hafen, sondern auch Start und Zielpunkt des berühmten Hawaii-Ironman-Triathlon, der im Oktober wieder startet. Dir ersten Athleten sind schon im Wasser und an Land unterwegs und trainieren.

Der Hulihe’e Palace ist heute wegen Labor Day geschlossen, wir machen ein Foto von außen. Dafür ist gegenüber die Moku’aikaua Church, eine Missionskirche von 1837 und damit die älteste Kirche von ganz Hawaii, geöffnet. Die schauen wir uns natürlich auch an.

Wir schlendern den Alii Drive entlang - der „Kona Marketplace" ist sehr farbenfroh! Nach einer guten Stunde haben wir alles gesehen und noch einen Coffee2go gefangen. Um 10:00 Uhr fahren wir den Highway #11 in südliche Richtung. Den Vormittag wollen wir gerne noch hier an der Kona Coast verbringen. Hier ist die Sonnenseite der für hawaiianische Verhältnisse großen Insel.

Erster Programmpunkt: die Kealakekua Bay mit dem Captian Cook Monument. Wir sind erstaunt, wie hoch wir schon über der Küste waren, meilenweit geht es in Serpentinen hinab bis ans Wasser. Die Vegetation hier ist wie immer überwältigend. Die Bucht ist bekannt für ihre Spinner-Delfine und gute Schnorchelmöglichkeiten. Hier darf man zum Schutz der Korallen aber nicht ins Wasser - man müsste rund 1 Kilometer weit schwimmen oder Kajak fahren. Das ersparen wir uns. Captain James Cook wird die „Entdeckung“ Hawaiis 1778 zugeschrieben, er ist in dieser Bucht am 14.02.1779 aber auch im Kampf gegen die Hawaiianer am Strand erstochen worden - die ganze Geschichte erspare ich euch.

Auf dem Rückweg Richtung Hwy. #11 halten wir an einer Kaffeemühle an. Hier können wir u.a. einen Garten besichtigen, in dem allen über 50 verschiedene Fruchtbäume zu bestaunen sind - vieles haben wir noch nie gesehen. Ich habe mal ein paar Bilder ins Album gestellt von Papayas, Kumquats, Feigen und Kakao. Innen gibt es eine alte Kaffeeröstmaschine von Probat aus Emmerich am Rhein. Und wir können wieder Kaffee probieren, konzentrieren uns hier aber auf Macadamianüsse. Lecker!

Nächste Haltestelle: die St. Benedict’s Painted Church. Diese liegt malerisch in den Bergen mit Blick auf den Pazifik. Wir schauen uns um; sehr schön! Leider verpassen wir anschließend die Abbiegung zu einem weiteren Highlight des Tages - so müssen wir nochmal 5 km zurück. Ist ja keine Entfernung und es lohnt sich allemal:

Der Pu’uhonua o Honaunau National Historical Park oder auch „place/city of refugee“ ist eine große, teilweise rekonstruierte Tempel- und Dorfanlage aus dem 15. Jahrhundert. Auch hierzu gibt es eine Geschichte: Hierher retteten sich Hawaiianer, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren - und das war ziemlich leicht. Das Zusammenleben der Menschen wurde hier ab dem 11. Jahrhundert durch das Kapu-System (Tabu-System) geregelt. Tabubrüche wurden mit dem Tod bestraft. Ein Tabu war es z.B. in den Fußspuren des Häuptlings zu gehen oder einen Schatten auf den Palastboden zu werfen. Gesetzesbrecher konnten der Strafe nur durch eine Flucht an einen pu’uhonua (heiliger Ort der Zuflucht) entgehen. Es war sehr schwierig, diese Anlage zu erreichen, ohne geschnappt zu werden. Nach einem bestimmten Ritus wurden sie dann wieder in die Gemeinschaft aufgenommen.

Die Anlage ist heute wunderschön und es bieten sich tolle Fotomotive. Besonders die geschnitzten Ki’is (Götterfiguren) haben es mir angetan. Hier kommen wir auch erstmals in intensiven Kontakt mit der Lava, die hier (erkaltet!) allgegenwärtig ist. Tolle Kontraste bieten sich mit den sattgrünen Pflanzen, dem blauen Himmel und dem Meer.

Nun geht es einige Meilen die Küste entlang bis in den südlichen Bereich der Insel. Hier überqueren wir immer wieder Gebiete, die vor 50-100 Jahren durch Lava komplett zerstört wurden. Man erkennt gut, wo das flüssige Gestein ins Meer floss. Unterwegs ein echter „Ironman“. In Bergstiefeln pumpt er Liegestütz und düst dann weiter - muss das sein bei den Temperaturen?

Um die Mittagszeit halten wir an einem kleinen Supermarkt, kaufen ein leckeres Sandwich und Kaffee und verputzen beides draussen im Schatten an einem Rastplatz. Gegenüber ist ein „Hühnerhugo“ der eingeborenen Art. Über Holzkohle dreht er zig Federviecher am Spieß - sieht urig aus, wir trauen uns aber nicht, das zu essen. Bald erreichen wir die südlichste Gemeinde der USA, Naalehu. Außer der südlichsten Bäckerei der USA und einer Kirche (mit Sicherheit auch die südlichste) gibt es hier nichts. Um die Bäckerei wird aber großes Aufsehen gemacht, offensichtlich zu Recht.

Im Osten der Insel angekommen stoppen wir noch am schwarzen Sandstrand des Punaluu County Beach Park. Hier döst eine Meeresschildkröte am Strand. Ich portraitiere sie und schon rückt die gesamte Strandbevölkerung mit ihren Fotoapparaten und Smartphones dem armen Tier auf die Pelle. Die Turtle nimmt das aber gelassen, „Aloha-Spirit“ nennt man das hier. Haben wir auch schon!!

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Hawaii Volcanoes NP, den wir morgen intensiv erkunden wollen. Im Visitor Center besorgen wir aber schon mal erste Unterlagen. Wir erfahren auch, dass derzeit oberirdisch keine rote, flüssige Lava fließt, die man bestaunen könnte. Der Hauptkrater am Jaggar-Museum dampft und qualmt aber vor sich hin. Und bei Dunkelheit kann man den roten Schimmer der Lava dort aus der Ferne sehen. Bevor wir später im Dunkeln den Kraterrand entlang fahren, machen wir noch einen kurzen Abstecher im Hellen hierher - so kennen wir den Weg schon mal.
Nun aber zu unserer Unterkunft, dem Bed & Breakfast Aloha Junction in Volcano. Das ist der Hammer und wir bleiben drei Nächte! Robert erwartet uns schon und zeigt uns alles. Klar: die Lage hier in Volcano (und damit quasi auf dem Kraterrand) ist schon sensationell. Aber dann dieses Häuschen aus dem Jahre 1920 inmitten eines wunderbaren Gartens. Wir bekommen ein riesiges Zimmer mit 2 Betten, eigener Küche, Sitzecke, Badezimmer und Terrasse, Das Wohnzimmer, ein Esszimmer und eine weitere Küche mit allen Geräten, Zutaten etc. nutzen alle Gäste zusammen. Und: das Wifi ist grandios. Ich lade sicherheitshalber gleich alle 700 Dateien, die bisher zu unserer Reisewebsite gehören, noch einmal komplett hoch - und schon funktioniert die Seite wieder tadellos! Sorry für den kurzen Ausfall.

So, bis hierhin ist das Reisetagebuch nun auch geschrieben. Die Fotos habe ich auch schon importiert, verortet und verschlagwortet. Nun müssen sie nur noch gesichtet und die Auswahl für die Website entwickelt werden. Das machen wir später. Jetzt gehen wir erst mal essen und fahren nochmal kurz in den Nationalpark. Der ist ja nur 5 Minuten von hier entfernt. Mal sehen, ob wir was „glühen“ sehen. Bis gleich!

Passend zum Thema „Volcano“ waren wir im „Thai Thai“ essen. Curry „medium hot“ für mich und „mild“ für Gabi; meines kam einem Vulkan schon sehr nahe; super lecker! Es ist dann gegen 20:30 Uhr, als wir wieder am Kraterrand stehen - die Sicht ist aber wegen des vielen Dampfs nicht gut -nebelig. Viel schlimmer: ein Bus Japaner, die sich alle zeigen wollen, dass sie die hellste Taschenlampe haben. Sie haben einen irren Spass - ich könnte sie … verlassen. Das wird hier heute für uns nix mehr. Da fahren wir lieber zurück - Gabi hat den gekühlten Wein schon eingeschenkt. Wir lassen es uns jetzt gut gehen.

Tagesetappe: km
Übernachtung:
Aloha Junction Bed & Breakfast, Volcano, Big Island, HI
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