Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Das Diner am Rande des Universums

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Jürgen im „Busy Bees Diner“, Ventura, CA

Vater und Mutter skypen uns wach - recht haben sie: es ist spät genug. Später klären wir mit Birgit noch Details zur Rückreise; auch der Mazda ist mit Winterreifen aus der Inspektion zurück. Dickes Dankeschön, liebe Birgit!

Da Gabi aus mir nicht ersichtlichen Gründen Fotos mit Rettungsringen mag und hier am Pool einer hängt, tue ich ihr den Gefallen. Apropos „gefallen“: Das Coast Village Inn fanden wir prima - besonders die Sache mit den Fahrrädern ist große Klasse!

Aus der Audioanlage tönt vom iPhone „Ventura Highway“ von der Band „America“ (das Album „History“ mit ihren größten Hits läuft bei diesem Urlaub rauf und runter), als wir über den Hwy. #1 in die gleichnamige Stadt einfahren. Auch diesbezüglich stellt sich Erfahrung ein: Parallelstraße zur Hauptstraße (Main Street) ist gut zum Parken - dann die Main Street besuchen: kennst du sie, kennst du alles! Ist bei den meisten nicht so ganz großen Städten hier eine gute Richtschnur.

So treffen wir auch unmittelbar auf die Mission San Buenaventura aus dem Jahre 1782. Wir zahlen den Eintritt von 4$ für das zu vernachlässigende Museum; Garten und Kirche sind sehr schön.

Dann schlendern wir etwas planlos die Main Street hinauf - irgendwie nichts sagend, dieses Örtchen, ein Krusch-Antiquitäten-Laden neben dem nächsten (wer soll den ganzen Schrott nur kaufen,fragen wir uns). Dann mache ich auf der anderen Straßenseite ein interessantes Motiv aus: das „Busy Bee Diner“ - scheint irgendwie retro zu sein. 2 Fotos, dann an der nächsten Ampel über die Straße und zurück - wir haben genug gesehen.

Dabei kommen wir natürlich bei den „fleißigen Bienen“ vorbei. Ein Blick in den Diner: der Hammer! Nicht aus unserer Zeitrechnung! Voll der 50er-Jahre Look. Kurzentschlossen kehren wir ein, um zu frühstücken. Muss man gesehen haben. Die Kellnerinnen sind keine flotten Bienen (pardon!), sondern eher „echte Brummer“. Aber: alle im roten Minirock, die Kleingeldspender (wie sie bei uns die Busfahrer haben) hinten am Röckchen. Weiße Söckchen, Turnschuhe.Wir nehmen begeistert in einer der quietschroten „Booths“ Platz und werden von Sue bedient, die mit Sicherheit bereits bei der Eröffnung 1963 dabei war. Sie ist bestimmt 80 - trägt den Minirock aber mit viel Würde.

Kaffee haben wir schneller, als wir „hello“ sagen können; die Speisenkarte ist lang und viel-versprechend. Gabi bestellt den „Honolulu Pancake“ - passt ja zu Hawaii. 3 fette Pfannkuchen mit eingebackener, frischer Ananas, Koskos und Nüssen. Obendrauf: Sahne! Nebendran: ein Fass mit Ahornsirup. Nun ja, das wird sie erst mal sättigen - hat es! Ich entscheide mich für eine andere Schweinerei: „Chili-Omelette“. Ein Omelette, gefüllt mit Chili con Carne, überbacken mit Käse, dazu Toastbrot. Oha, wenn das die Kalorienpolizei sieht! Lecker!

Wir machen Fotos und stellen zu unserem völligen Verzücken fest, dass der „Wall-o-matic“, der in jeder Booth an der Wand (wo sonst?) hängt. tatsächlich funktioniert. Einen Quarter einwerfen, Nummern drücken und schon schallt im ganzen Diner „Hello, Mary Lou“ und „Only you“ aus den Lautsprechern. Dieses Diner ist nicht von dieser Welt; echte Empfehlung!!! Auf deren Website gibt’s weitere Fotos, die komplette Speisenkarte und auch eine kleine Jukebox - putzig!

Mit breitem Grinsen im Gesicht machen wir uns auf den Rückweg. Wie ein Frühstück eine ganze Stadt vor dem vernichtenden Vorurteil zweier Touristen retten kann! Wir behalten Ventura jedenfalls in bester Erinnerung!

Der Hwy. #1 führt auf dem weiteren Weg nach LA immer am Pazifik entlang. Wir stellen fest, dass wir diesen Ozean während unseres gesamten Urlaubs nicht einen Tag aus den Augen verloren haben. Er wird uns bald fehlen!

Malibu gehört den Schönen und Reichen - das sieht man. Wir gehören wohl nicht hierher!

Bevor wir in die große Stadt eintauchen, ist uns noch nach einer letzten größeren Wanderung in freier Natur. Deshalb steuern wir den Topanga State Park an, der in den Santa Monica Mountains liegt. 10 $ für den Parkplatz sind schnell bezahlt. Dazu nur an der „self registration & fee payment“-Station den kleinen Umschlag ausfüllen, Geldschein reinstecken, zukleben und in den Briefkasten werfen. Haben wir schon häufiger in State-Parks gemacht und ist nicht neu für uns. Neu ist allerdings, dass kurz darauf - wir orientieren uns gerade noch - ein Ranger auftaucht, den Kasten leert und alle Autos überprüft. Gut - wir bekommen kein „Knölleken“.

Statt dessen nehmen wir den „Eagle Rock Trail“ ins Visier, der uns bei bester Mittagshitze stetig bergan führt. Schon bald läuft uns das erste Wild über den Weg: Mule Deer, die uns schon bekannten „Großohrenhirsche“. Andere Tiere, vor denen hier gewarnt wird (Klapperschlangen, Zecken, Berglöwen) möchten wir allenfalls zum Fotoshooting treffen; sie machen sich aber rar.

Wir steigen hinauf, bis es nicht mehr weiter geht und dann wieder hinunter - allerdings nun über den „Musch Trail“ - dieser bildet mit dem Eagle Rock Trail eine Loop und so gelangen wir nach gut 2 Stunden wieder zum Auto. 8,3 km sind wir hier gewandert in durchaus steilem Gelände bei beeindruckenden Temperaturen. Sonne tanken; auch die wird uns sehr fehlen nächste Woche!

Den weiteren Weg nach und durch LA bewältigen wir routiniert. Einchecken im Ramada Culver City - das kennen wir vom letzten Jahr. So fällt auch der Weg zum Thailaden nebenan nicht schwer- der ist uns ebenfalls in bester Erinnerung. Wir schlemmen mal wieder und ich glaube, auch das wird uns fehlen demnächst.

Bei offener Zimmertür ist nun die Arbeit auch getan; den Rest macht der Rechner hoffentlich alleine. Gute Nacht! Wir werden jetzt noch überlegen, was wir mit dem morgigen Tag anstellen (nochmal Hollywood?) und das Fernsehen anmachen. Einen amerikanischen Film fände ich cool - möglichst einen mit „Diner in red“ …

Ach ja: Lewandowski hat eben in gerade mal 9 Minuten 5 Tore geschossen - auch ein coole Socke!

Tagesetappe: 159 km
Übernachtung:
Ramada Culver City, 3930 Sepulveda Boulevard, Culver City, Los Angeles, CA 90230
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