Tagebuch



Gabi & Jürgen on Tour ...

Relax - no Mark today!

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Gabi mit neuem T-Shirt in der Bubblegum Alley, San Luis Obispo, CA

Das Thema des Tages prangte schon groß an der Promenade in Morro Bay: „Relax“ rät der freundliche Seeotter. Das dieses so schöne Motto in den Abendstunden kurz in Wanken kam, konnte ich heute morgen noch nicht ahnen.

Doch fangen wir beim Frühstück an, das seinem Namen heute wirklich Ehre macht. Das Cayucos Beach Inn bietet ein Frühstück auf recht hohem Niveau - wenn man es mit dem vergleicht, was es sonst so gibt in Motels (und das ist meist nur Kaffee). Wir schlemmen richtig: 2 Bagels, frisch aufgetoastet, Frischkäse, meine erste Erdnussbutter, dazu Joghurt und Obst - Müsli etc. wäre auch noch möglich gewesen. Getränke: Kaffee und O-Saft, große Tee-Auswahl und frische Milch - sehr gut, satt!

Geschlafen haben wir wie die Steine und so ist es schon nach 09:00 Uhr, als wir hier im Frühstücksraum sitzen und mit einem älteren Paar aus San Francisco plaudern, die Ende Oktober nach Deutschland kommen. Sie bestätigen das Thema von gestern: wenn es nicht bald lange regnet, beginnen die Probleme erst richtig, sagen sie. Kalifornien leide nun schon seit 5 Jahren an der Dürre und ab nächstes Jahr gebe es kein Wasser mehr. Alle hoffen nun auf El Nino. Ich gönne ihnen den Regen von Herzen, möchte aber wirklich nicht dabei sein, wenn es hier losgeht. Das dürfte Nebenwirkungen haben, so trocken, wie jetzt alles ist.

Das Motel können wir nur weiter empfehlen. Einzige Ausnahme: Das WiFi - 13 Stunden hat die Website über Nacht geladen und fehlerfrei ist sie noch nicht, als wir fahren.

Erstes Ziel: Morro Bay, gleich nebenan. Kennen wir aus 2012 nur in verregnetem Zustand; die Sicht war damals so schlecht, dass wir den namengebenden „Morro Rock“ vor der Küste damals nicht gesehen haben. Was das Wetter ausmachen kann: heute präsentiert sich der kleine Ort von seiner besten Seite und der Spaziergang an der Promenade macht Laune. Wir bummeln herum, grüßen die faulen Seehunde, die das Tagesmotto sehr wörtlich nehmen und kaufen noch ein T-Shirt für Gabi. Die Otter sind hier allgegenwärtig und das T-Shirt-Motiv „Hairy Otter“ fand ich äußerst gelungen - das lassen wir aber hängen.

Ein Skatebordladen präsentiert das weltweit zweitgrößte Skateboard - na ja!

San Luis Obispo liegt auf dem Weg, aber nicht am Meer und bietet eine Mission als sehenswert an. Wir haben ja Zeit, halten und stellen fest, dass auch die Downtown extrem sehenswert ist. Viele Kneipen und Gallerien - wieder entdecken wir sehr schöne Bilder, lassen die Kreditkarte aber wieder stecken - man kann nicht alles haben.

In der Mission ist gerade der Sonntagsgottesdienst zu Ende. Ein schöner Fleck mit besonders nettem Pfarrgarten. Wir genießen die Ruhe; der „Aloha-Spirit“ hat uns noch voll im Griff. Relax!

Auf der Weiterfahrt sehen wir die Ausfahrt zum „Madonna Inn“, einem Motel mit Kultstatus. Davon hatten wir schon gelesen und so nehmen wir die Abfahrt und pausieren erneut. Das Motel kommt sehr skuril daher und hat zig Räume, die besonders aufgemacht sind. Kann ich nicht erklären, konnten wir auch nicht sehen, aber hier ist der Link zu den verschiedenen zu buchenden Zimmern, schaut selbst …

Was man sich anschauen kann ist der Eingangsbereich, der Keller (mit Weinverkostung), das Obergeschoss (Shops) und den Barbereich. Davon haben wir Fotos gemacht. Jetzt wird es etwas peinlich: weil es gerade so passt, suchen wir im Keller die „Restrooms“ auf, wie hier allgemein die Toiletten bezeichnet werden. Zum ersten Mal habe ich dort 2 Fotos gemacht. Auch diese waren sehr skuril. Ich versuche es mal auf englisch: „I peed in the fireside!“ Auf deutsch trau ich mich nicht … :-)

Es folgte eine länge Fahrt über die #101, später wieder am Lake Cachuma vorbei (kurz ausgestiegen - hier in den Bergen hat es 105 Grad Fahrenheit = 40,56 Grad Celsius!) - Affenhitze!!

Kurz nach 15:00 Uhr sind wir in Santa Barbara, genau richtig zum einchecken. Nettes Motel mit deutlich kleinerem Zimmer als letzte Nacht, aber gemütlich! Swimmingpool gibts auch und kostenlos Fahrräder zu leihen - vielleicht was für morgen? Nebenan: ein Liquor-Store, gegenüber: Giovanni’s, lt. Flyer 23-fach als beste Pizzeria Santa Barbaras ausgezeichnet, daneben: ein Tennis-Shop, in dem ich bestimmt noch ein Andenken finde.

Wir richten uns ein, sichten Flyer und überlegen, wie es heute weitergeht. Und jetzt kommt die Geschichte mit „no Mark today“:

Gabi entdeckt in einem Heftchen die Nachricht, dass heute (HEUTE!) Mark Knopfler mit Band hier im Santa Barbara Bowl (so eine Art Waldbühne) spielt. Entfernung vom Motel: 5 Minuten mit dem Auto!! Ich flippe aus! Mark Knopfler! Von dem habe ich so ziemlich alle CDs. Wahnsinn! Internetrecherche - Karten sind vergleichsweise günstig. Aber: Einlass ist in weniger als einer Stunde, Konzertbeginn um 19:00 Uhr - das sind nur noch zweieinhalb Stunden.

Hin und her - wir lassen es, wahrscheinlich sind eh keine Karten mehr zu kriegen. Also fahren wir zur Waterfront, reden kurz im Visitors-Center und spazieren die lange Stearns-Wharf entlang. Am Skater-Point ist der kleinste Skater der Welt (zumindest nach unserer Einschätzung) unterwegs - und wie! Der hat bestimmt noch Windeln an, fährt aber wie ein Großer, Respekt!! Alles sehr relaxt - im Grunde.

Denn auf dem weiteren Weg an der Beach entlang zum Hafen nagt die Frage, was denn wäre, wenn doch noch zwei Restkarten zu kriegen wären. Das würde ich mir sicher nicht verzeihen. „Brother in Arms“ unter kalifornischer Sonne hören zu können und einfach zu bequem (?), faul (?), unentschlossen (?) gewesen zu sein. NO!

Zum Auto sind es 10 Minuten; 18:05 Uhr. Dreimal um die Ecke, den Berg hoch - da ist der „Santa Barbara Bowl“ - viel Volk unterwegs. Wir stehen direkt vor der Konzert-Arena und fragen aus dem Auto einen Ordner, ob es noch Karten gibt: klares nein! 18:10 Uhr. Uff - ok, damit können wir leben. Also: „kein Mark today“ - zumindest nicht für uns. Werde ihn aber auf mein iPhone laden und auf dem Weg nach LA hören - passt sicher gut.

Wir fahren zum Zimmer, springen in die Pizzeria gegenüber, genießen eine wirklich sehr, sehr leckere Pizza mit Wein und dem mir schon von gestern bekannten „Firestone 805“, springen anschließend in den Pool und stellen fest: es geht uns immer noch verdammt gut - und wir sind sowas von relaxt (nachdem das geklärt ist mit Mark).

Morgen ist frei - da wird uns bestimmt was Schönes einfallen für Santa Barbara. Wir skypen gerade noch mit Birgit und Johanna - die haben heute Abend Richtfest: herzlichen Glückwunsch!! Vielleicht klappt es, uns live zuzuschalten - das wäre super! Jetzt mal schauen, ob es noch was im Fernsehen gibt. Gestern Abend hatten wir „Air Force One“ mit Harrison Ford …

Tagesetappe: 209 km
Übernachtung:
Coast Village Inn, 1188 Coast Village Road, Montecito, Santa Barbara, CA 93108

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